Begünstigt durch den historisch bedeutsamen Bergbau entwickelte
sich der Chemnitzer Raum im 18./19. Jahrhundert zur Wiege der sächsischen
Industrie.
Der ehemalige DDR-Bezirk Karl-Marx-Stadt stand in der
Industrieproduktion an der Spitze und wies mit Abstand die höchste
Industriebeschäftigtendichte auf, wobei auch die Gemeinden außerhalb des
Ballungsraumes Chemnitz-Zwickau stark industriell geprägt waren.
Im
Gefolge der Wende kam es zu einem rasanten Umbruch in der Wirtschaft. Zahlreiche
Neugründungen von Firmen und die Neuausrichtung traditionsreicher Unternehmen
auf die nationalen und internationalen Märkte sind seitdem deutliche Anzeichen
dafür, dass die Region wieder ihren Platz als wichtiges wirtschaftliches
Zentrum. einnimmt. Hervorzuheben ist, dass es dabei gelang, die große
Branchenvielfalt und die beträchtliche Innovationskraft der Region bei
inzwischen dominierenden mittelständischen Strukturen zu erhalten und auf die
neuen Herausforderungen des Weltmarktes einzustellen.
Chemnitz ist heute
wieder Kompetenzzentrum des Maschinenbaus. Volkswagen in Zwickau ist sowohl der
bedeutendste Standort des Fahrzeugbaus als auch zugleich mit über 6.000
Beschäftigten der größte Einzelstandort in der Region.
In Zwickau und
verteilt in fast der gesamten Region befinden sich heute wieder bedeutende
Partnerunternehmen der Automobilindustrie.
Dabei konzentrieren sich die
bedeutendsten Potenziale von Wirtschaft, wirtschaftsbezogener Forschung und
Entwicklung weiterhin im Verdichtungsraum Chemnitz-Zwickau. Daneben hat sich vor
allem in den letzten Jahren Freiberg - nicht zuletzt aber auch nicht allein
durch die räumliche Nähe zur TU Bergakademie - zu einem bedeutenden Schwerpunkt
innovativer Unternehmen insbesondere in der Halbleiterindustrie und in
regenerativer Energie- und Umwelttechnik entwickelt.
Die
Wirtschaftsentwicklung der Region hat enge Bezüge zur Wissenschaftslandschaft
mit der Technischen Universität Chemnitz, der Technischen
Universität Bergakademie Freiberg, der Hochschulen Mittweida und Zwickau, der Staatlichen Studienakademien Glauchau, Breitenbrunn und Plauen sowie weiteren 26
Forschungsinstituten, wie dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und
Umformtechnik IWU, dem Fraunhofer-Institut für Elektronische
Nanosysteme ENAS, dem Zentrum für Mikrotechnologien
(ZfM), dem Institut für Mechatronik e.V., dem Sächsischen
Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) und der Technologie Centrum Chemnitz GmbH (TCC) in
Chemnitz, dem Fraunhofer Technologiezentrum Halbleitermaterialien (THM) und dem Forschungsinstitut für Leder und
Kunststoffbahnen (FILK) in Freiberg. Mit dem Smart Systems Campus
ist Chemnitz zudem auf dem Weg zu einem künftigen Kompetenzzentrum der
Mikrosystemtechnik.
Im Handel kommt es nach der Lokalisation
überdimensionierter Einkaufsparks auf der "grünen Wiese" in der unmittelbaren
Nachwendezeit in den letzten Jahren zunehmend zu einer Revitalisierung der
Innenstädte, vor allem in Chemnitz. Auch in Zwickau und Plauen sind nennenswerte
neue innerstädtische Handelsflächen entstanden.
Das in der Region stark
vertretene Handwerk ist in breitester Vielfalt am regionalen Wirtschaftsprozess
beteiligt, wobei das erzgebirgstypische Kunsthandwerk und die vogtländische
Musikinstrumentenherstellung hier vor allem zum Bekanntheitsgrad der Region
beitragen.
Im Gegensatz zum historischen Bergbau sind heute für die
Rohstoffgewinnung der Region ausschließlich mineralische Rohstoffe der Steine
und Erden von Bedeutung.
Die Landwirtschaft der Region Chemnitz ist
hinsichtlich ihrer Produktivität bedeutsamer als in vielen Agrargebieten, spielt
aber in der seit langem industriell geprägten Region eine vergleichsweise
untergeordnete Rolle.
Bemerkenswert sind die für Mittelgebirge eher
untypische intensive landwirtschaftliche Nutzung des Erzgebirges und von Teilen
des Vogtlandes sowie die Spitzenstellung der Region bei der sächsischen
Milchproduktion.
Mit einem Waldanteil von 29 % liegt die Region über
dem sächsischen Landesdurchschnitt. Im Kammwaldgebiet des Erzgebirges und weiten
Teilen des Vogtlandes dominiert die Forstwirtschaft in der Flächennutzung bei
einem hohen Anteil von Fichtenforsten. Während hier ein Waldanteil von über
60 % typisch ist, hat der Norden der Region weithin nur um 10 %
Waldanteil.
Gewerbegebiet
Technologie Centrum Chemnitz
TCC
Einkaufscenter in Chemnitz
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Biogasanlage im Vogtland
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Windpark Chemnitz
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