Grenzüberschreitende Planung
Die Region Chemnitz bedarf, wie jede andere mitteleuropäische Planungsregion auch, einer mit ihren Nachbarn abgestimmten Entwicklung. Dabei bestehen regionale Nachbarschaften:
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innerhalb des Freistaates Sachsen zu den Planungsregionen Leipzig-Westsachsen und Oberes Elbtal/Osterzgebirge,
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über die sächsisch-thüringische Landesgrenze hinweg zur Planungsregion Ostthüringen,
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über die sächsisch-bayrische Landesgrenze hinweg zur Planungsregion Oberfranken Ost und
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international über die deutsch-tschechische Grenze hinweg zu den angrenzenden Planungsräumen der Bezirke Usti (Aussig) und Karlovy Vary (Karlsbad).
Die Abstimmung der Regionalplanung innerhalb Sachsens ist von Amts wegen gewährleistet, wobei die Themen der Zusammenarbeit großenteils durch die Landesplanung bereits vorgegeben sind.
Zwischen den benachbarten Bundesländern bilden einschlägige Staatsverträge die rechtliche Grundlage für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raumordnung und Landes- und Regionalplanung. Darüber hinaus gibt es aber auch länderübergreifende Regionalinitiativen mit raumordnerischen bzw. entwicklungsseitigen Bezügen, die insbesondere bei Verkehrsprojekten auch weitreichende Kooperationen beinhalten können (z. B. Sächsisch-Bayerisches Städtenetz oder Gemeinschaftsinitiative zur Mitte-Deutschland-Verbindung der Bahn).
Mit der EU-Erweiterung gewinnt die Zusammenarbeit mit den tschechischen Partnern für die Region Chemnitz immer mehr an Bedeutung. Die im Bereich der Planungsregion bereits seit längerem agierenden Euroregion (Euregio Egrensis und Euroregion Erzgebirge/ Krušnohorí) spielen als Vermittler der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auch für den Bereich Regionalplanung/Regionalentwicklung eine wichtige Rolle.
Nachdem bereits auf der sächsischen Regionalplanertagung im September 2002 in Oberwiesenthal die internationale Zusammenarbeit das zentrale Thema war, wurde 2003 u. a. auch eine Arbeitsgruppe beim Sächsischen Staatsministerium des Inneren zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raumordnung sowie der Landes- und Regionalplanung gebildet, die künftig mit internationaler Beteiligung die anstehende Gesamtfortschreibung der Regionalpläne begleiten soll.
Darüber hinaus erfolgt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf vielen Ebenen (z.B. über das sogen. ELLA-Projekt zum vorbeugenden Hochwasserschutz oder über die Mitwirkung der Regionalplanung bei der Bewertung von Fördermittelanträgen für Entwicklungsprojekte im grenznahen Raum).
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik wurde durch das "Ziel 3 - Programm zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2007-2013" wirksam gefördert.